Von Potsdam nach Paris
Mit 12 zog Laura Lindemann ins Sportinternat. 16 Jahre später holte sie bei den Olympischen Sommerspielen 2024 ihre erste Goldmedaille.
Noch heute kann sich die Schlussläuferin der Triathlon-Mixed-Staffel genau an die letzten Momente des Wettbewerbs erinnern: „Zunächst habe ich mich vorne nicht gezeigt, ich wollte erst mal abwarten“, erzählt Laura Lindemann. „Dann bekam ich mit, dass der britische Trainer seiner etwas zurückgefallenen Athletin sagte, dass sie einen langen Schlusssprint machen soll. Ich wollte sie gar nicht erst rankommen lassen und sprintete los. Ich gab alles, meine Beine taten höllisch weh. Aber ich lief als Erste über die Ziellinie, dafür haben sich alle Schmerzen gelohnt.“
Ihre Zeit in Paris genoss die Athletin in vollen Zügen. „Von meinen drei Olympischen Spielen waren mir diese die liebsten. Die Stimmung war richtig schön und sehr emotional, man spürte ein Miteinander und die Sportbegeisterung der Franzosen.“ Zum krönenden Abschluss durfte die Olympiasiegerin die deutsche Fahne gemeinsam mit dem Gold-Kanuten Max Rendschmidt ins Stadion tragen.
Cooles Sportinternat
Die Wurzeln für den Erfolg wurden im Luftschiffhafen gelegt, der zum ProPotsdam-Unternehmensverbund gehört. Zur 7. Klasse wechselte die gebürtige Spandauerin an die Sportschule Potsdam „Friedrich Ludwig Jahn“. „Seit ich sechs Jahre alt war, stand der Sport im Mittelpunkt meines Lebens“, bekundet Laura Lindemann. „Das Internat fühlte sich wie ein ständiges Trainingslager an. Ich habe das geliebt.“ Das leistungs- und wettkampforientierte Training war schon mal hart, räumt sie ein. „Aber ich fand das gut, ich mag Druck.“
Mit der zuerst angestrebten Karriere als Brustschwimmerin wollte es so recht nicht hinhauen. Da legte ein Trainer ihr den Triathlon nahe. Der Mehrkampf verbindet Schwimm-, Radfahr- und Laufstrecken, die nacheinander absolviert werden. „Zuerst war ich nicht sehr begeistert“, bekennt die Athletin. „Aber dann gab es im Training schnell Erfolge.“ In elf Jahren sammelte sie viele Siege, Medaillen und Treppchenplätze, darunter 2021 einen Europameistertitel und 2023 WM-Gold im Mixed Relay.
Laufen im Park, Radeln in Brandenburg
Im Luftschiffhafen kann sich die Sportlerin hervorragend auf die Wettkämpfe vorbereiten. „Am Olympiastützpunkt versucht man optimale Bedingungen zu schaffen und auf die Wünsche der Athleten einzugehen“, lobt Laura Lindemann. Hier trainiert sie Tempoläufe, Schwimmen und Kraft. „Langstreckenläufe mache ich meist im Wildpark, im Park Sanssouci, im Wald oder am Wasser. Radfahren kann ich überall in Brandenburg, weil es hier so flach ist.“
„Mit Unterstützung von Sponsoren wie der ProPotsdam kann ich mich ganz auf den Sport konzentrieren.“
Potsdam ist längst zur Heimat geworden. „Ich mag die Stadt, hier ist alles kleiner, ein bisschen familiärer und schöner“, sagt die Triathletin. Sie lebt in der Westlichen Vorstadt. „Meine Wohnung ist total schön und die Lage für mich perfekt.“ Wie wohl sie sich hier fühlt, zeigt sie ihren fast 20.000 Instagram-Followern. Hier lässt sie die Fans an einem Indoortraining teilhaben, in einem anderen Reel besser flitzen ihre geliebten Dackel durchs Bild. Vor allem bieten die Accounts eine reiche Fundgrube für Fotos und Videos von Wettkämpfen oder Trainingslagern. Damit fährt sie schon mal 50.000 Likes ein.
Laura Lindemann ist froh, von der ProPotsdam in ihrer Laufbahn unterstützt zu werden. „Sponsoren sind sehr wichtig. Mit ihrer Unterstützung kann ich mich ganz auf den Sport konzentrieren.“
Auf ihren Lorbeeren als Olympiasiegerin will sie sich noch lange nicht ausruhen. Ein Leben ohne Leistungssport kann sich die heute 28-Jährige nicht vorstellen, für Hobbys hat sie keine Zeit. „Ich habe noch keinen Gedanken darauf verschwendet, was danach kommt. Wenn ich mal aufhöre, möchte ich etwas zurückgeben, andere inspirieren, damit Sport in Deutschland wieder an Wichtigkeit gewinnt. Aber bis dahin habe ich noch meine Ziele.“ Zum Beispiel 2028 die Spiele in Los Angeles.
TEXT TORSTEN BLESS
Ein sonniges Fotoshooting
EINSVIER traf sich im November 2024 mit den Olympiasiegern Laura Lindemann und Sebastian Brendel zu einem Fotoshooting im Luftschiffhafen Potsdam. An diesem frühen Sonntagmorgen gab es eine wundervolle Lichtstimmung, das Wasser in der Havelbucht lag ruhig. Alle hatten gute Laune.
Der Luftschiffhafen ist für beide Sportler die zweite Heimat. Im frisch von der ProPotsdam sanierten Stadion Luftschiffhafen kann sich Laura Lindemann hervorragend auf ihre Wettkämpfe vorbereiten. Sebastian Brendel trainiert hier schon viele Jahre. Beide hatten ihre olympischen Medaillen gut verpackt dabei und blicken auf eine langjährige Unterstützung durch die ProPotsdam zurück.