Talentschmiede mit Herzblut
Mit Leidenschaft und ehrenamtlichem Engagement fördert der SV Babelsberg 03 seinen Nachwuchs. Und das vom kleinen Steppke bis hin zum begabten Nachfolger für die 1. Mannschaft. Im Leistungsbereich will der Verein seine jungen Talente noch besser aufbauen – der Erfolg spricht für sich.
Der SV Babelsberg, bei dem Werte wie Solidarität, Zivilcourage, Toleranz und Gemeinschaftsgefühl großgeschrieben werden, ist beliebt. Viele wollen mitmachen und jeder hat auch eine Chance: Bei den Minikickern können bereits kleine Steppkes mit vier Jahren Fußball spielen, ab etwa sieben Jahren bei den F-Junioren. Für die Jüngsten werde ein breiter Pool an Sport und Bewegung angeboten, jeder könne hierher kommen, sagt Matthias Boron, Leiter des Nachwuchsbereichs vom SV Babelsberg. Bei den Kleinsten werde zwar auch der Fußball gekickt, doch ginge es vor allem darum, dass sich die Kinder gerne bewegen und ihre koordinativen Fähigkeiten entwickeln.
Auf der Suche nach Potenzial
Ab der E-Jugend, also ab neun Jahren, gehe es aber schon um Talent, betont Boron. Wer mitmachen möchte, absolviert ein Probetraining. Geschaut werde auf Schnelligkeit, Koordination und Kondition. Ist Potenzial vorhanden, empfehlen die Trainer einen Kaderplatz in der E-Jugend. „Dann führen wir Gespräche mit den Eltern. Denn das bedeutet auch etwa drei Mal die Woche Training und ein bis zwei Wettkämpfe an den Wochenenden.“ Das Team müsse sich auf die Spieler verlassen können. Wichtig sei bei den Jungs vor allem, dass sie Spaß an der Bewegung haben. „Wir bieten ein Umfeld, in dem sich alle, auch in ihrer Persönlichkeit, entwickeln können. Die jungen Spieler lernen Dinge wie Teamgeist oder Verantwortungsbewusstsein. Das ist auch außerhalb des Sports wichtig“, macht Boron deutlich.
Spätestens jedoch mit dem Wechsel auf das Großfeld, also ab der U14, gehöre auch der Ehrgeiz zur Weiterentwicklung dazu. In den höheren Altersklassen werde zudem bis zu fünf Mal die Woche am Nachmittag nach der Schule trainiert. Dies bedeute auch den freiwilligen Verzicht auf andere Dinge in der Freizeit. „Die Spieler sollten mit Herzblut dabei ein“, sagt Boron.
Engagement, Power und Zusammenhalt
Mit ihrem Budget vom Verein und dank Förderern, wie etwa der ProPotsdam, die für 2021/22 35.700 Euro für den Nachwuchs bereitgestellt hat, versucht das Team von Boron das Maximum aus seinen Junioren rauszuholen. „Wir können eine ähnlich gute Förderung wie ein Nachwuchsleistungszentrum anbieten. Insbesondere durch die vielen Ehrenamtlichen, die Trainerinnen und Trainer, die sich über das normale Maß hinaus engagieren. Durch deren unglaubliche Power, durch unseren Zusammenhalt und die Pflege unserer Werte können wir vieles ausgleichen“, macht Boron deutlich.
Nachwuchsförderung beim SV Babelsberg 03
Ein Leben lang verbunden
Doch es gibt noch Luft nach oben, sagt Boron. Es fehlen Räume und für so manche Ausstattung die finanziellen Mittel. Die Ambitionen sind dennoch hoch: „Wir haben den Anspruch, jedes Jahr beim Nachwuchs im Leistungsbereich den einen Spieler zu haben, der es in die erste Mannschaft schafft“, sagt Boron. Der 30-Jährige ist selbst seit 2002 beim Verein und spielte sich in den Jahren von den E-Junioren bis in den Männerbereich. Relativ früh schlug sein Herz aber für die Trainertätigkeit. Im vergangenen Jahr stieg er zum Leiter des Nachwuchsbereichs auf.
Mit seinem langjährigen Engagement ist er keine Ausnahme: Viele bleiben dem Verein, sobald sie einmal dabei sind, eng verbunden. Die Spieler*innen und Trainer*innen fühlten sich vom ersten Tag an wohl, beschreibt Boron die besondere Atmosphäre beim SV Babelsberg 03. „Wir haben hier eine ehrliche, offene und familiäre Zusammenarbeit. Jeder wird wertgeschätzt.“
TEXT SARAH STOFFERS