Aus der EINSVIER: Alle unter einem Dach

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Eine Familie mit zwei Kindern blickt über eine Treppenbrüstung nach unten in die Kamera.

Alle unter einem Dach

Mit einem Bestand von mehr als 17.600 Wohnungen ist die ProPotsdam der größte Wohnungsanbieter in der Stadt. Der Unternehmensverbund verwaltet und bewirtschaftet jede fünfte Potsdamer Wohnung. Jede von ihnen steht für ein Zuhause. Hinzu kommen zahlreiche Gewerberäume, in denen der eine oder andere Lebenstraum verwirklicht wurde. EINSVIER hat drei Mieter*innen besucht.

Seit sie denken kann, ist Petra Serafin Mieterin bei der ProPotsdam. Mit Ausnahme einiger weniger Jahre, in denen sie in Nordrhein-Westfalen lebte, war die gebürtige Potsdamerin immer beim kommunalen Wohnungsunternehmen zu Hause. Genau vor einem Jahr ist die 55-Jährige innerhalb der ProPotsdam umgezogen. Das Unternehmen habe ihr dabei geholfen, erzählt uns Petra Serafin bei einem Besuch in ihrer neuen Wohnung im Potsdamer Stadtteil Drewitz: „Meine Kinder waren aus dem Haus und sind ihrer eigenen Wege gegangen. Meine Wohnung war mir einfach zu groß geworden. Ich wollte etwas Kleineres und auch Miete sparen.“

Über das Kundenportal der ProPotsdam erfuhr sie, dass sich die Miete für die kleinere Wohnung mit dem Wohnflächenbonus um 2 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche (von der Angebotsmiete auf dem Exposé) reduziert. „Ich habe gleich die ProPotsdam angeschrieben. Innerhalb eines Monats wurde mir eine Wohnung vermittelt.“

 

Eine Frau steht auf einem Balkon, einen Arm auf die Brüstung gestützt und lächelt in die Kamera. Im Hintergrund sind Wohngebäude zu sehen.
Die Potsdamerin Petra Serafin konnte dank des Wohnflächenbonus unkompliziert und schnell in eine kleinere Wohnung umziehen.

Der Kater fühlt sich pudelwohl

Statt in einer Wohnung mit vier Räumen wohnt Petra Serafin heute in einer mit zwei Zimmern. Der Wohnungswechsel gestaltete sich ganz unkompliziert, den Umzug hat die ProPotsdam auch finanziell unterstützt: „Meine Kundenbetreuerin hat eine Umzugsfirma vorgeschlagen, die dann Kartons geliefert und alles von der alten in die neue Wohnung gebracht hat.“ Sogar die Lampen wurden von den Umzugshelfern angebaut, erzählt sie freudig. In der Wohnung habe die ProPotsdam noch einige Anpassungen nach ihren Wünschen vorgenommen. In ihrem neuen Zuhause fühlen sich die Rentnerin und ihr Kater Onkel Si pudelwohl.

Bis zum Umzug in die Gartenstadt Drewitz wusste Petra Serafin gar nicht, dass sie auch den Mobilitätsbonus der ProPotsdam in Anspruch nehmen konnte. Als sie das Jahresticket für die Verkehrsbetriebe Potsdam überreicht bekam, habe sie vor Freude geweint, erzählt sie uns: „Ich habe so viel Schönes erlebt.“. Ihr Fazit: „Der Umzug war das Beste, was ich machen konnte.“

Eine Familie mit zwei Kindern steht auf ihrem Balkon. Es sind Pflanzen und Kräuter zu sehen.
Katja Hesse und ihre Familie leben in einem bundesweit einzigartigen Gemeinschaftswohnprojekt im Bornstedter Feld.

Gemeinsam im Konvoi

Auch Katja Hesse und ihre Familie sind zu Hause bei der ProPotsdam. Seit 2014 leben sie im Bornstedter Feld in einem bundesweit einzigartigen Gemeinschaftswohnprojekt, das der Unternehmensverbund in Kooperation mit dem Verein KONVOI.Potsdam e.V. geschaffen hat. Gegründet wurde der Verein bereits 2006 von einer Gruppe um die Potsdamerin Dr. Friderun Schreiber. Ihre Idee: Alt und Jung, Familien und Alleinstehende, Berufstätige und Rentner, alle leben unter einem Dach, jedoch jeder in seiner Wohnung. Wie in einem Konvoi wollen sich die Vereinsmitglieder durch gegenseitige Hilfe ein nachbarschaftliches und generationsübergreifendes Geleit im Leben geben.

Mit der ProPotsdam fand man schließlich den passenden Partner für diese Idee. Diese baute 2013 in enger Abstimmung mit den Vereinsmitgliedern in der Bartholomäus-Neumann-Straße ein geeignetes Gebäude: mit 24 barrierearmen Wohnungen, alle mit Südbalkon und zugänglich über Aufzug und Laubengänge. Die unterschiedlichen Wohnungen bieten Platz für alle Haushaltsgrößen. Zu den ersten Mietern gehören Katja Hesse, ihr Mann und die damals zweijährige Tochter.

Von der Idee gemeinschaftlich zu wohnen, war sie von Anfang an überzeugt: „Genauso bin ich groß geworden. Das Konzept kannte ich noch aus meiner Kindheit. Daher fand ich die Idee super, dass meine Familie ebenfalls in eine Gemeinschaft einzieht, in der aber jeder seine eigenen vier Wände hat.“ Mittlerweile gehört sie sogar als stellvertretende Vorsitzende zum Konvoi-Vorstand.

Für Begegnungen, gemeinsame Stunden und Feiern stellt die ProPotsdam den Vereinsmitgliedern einen Raum im Haus zur freien Verfügung. „Das ist unser Salon. Hier stoßen wir auf Geburtstage oder Einschulungen an, bei Fußballmeisterschaften fiebern wir gemeinsam beim Elfmeterschießen, im Januar begrüßen wir hier zusammen das neue Jahr“, erzählt uns Katja Hesse. Doch Konvoi steht nicht nur für gemeinsame, fröhliche Stunden. Wer Hilfe braucht, findet diese bei seinen Nachbarinnen und Nachbarn. „Ältere Bewohner werden beim Einkaufen oder bei Arbeiten im Haushalt unterstützt und die größeren passen auch mal gern auf die kleineren Kinder auf.“

Wir erhalten regelmäßig Anfragen von Initiativen, die auch ein Gemeinschaftswohnprojekt planen, oder von Hochschulen, die für Forschungsprojekte mehr darüber erfahren wollen.

Eine Frau steht vor einem Haus mit einer roten Wand.
Katja Hesse, Stellvertretende Vorsitzende des Konvoi e. V.

Nachahmer erwünscht

Die Mitglieder des Vereins würden sich freuen, wenn es weitere ähnliche Projekte in ganz Deutschland gäbe. Die Nachfrage sei vorhanden, sagt sie: „Wir erhalten regelmäßig Anfragen von Initiativen, die auch ein Gemeinschaftswohnprojekt planen, oder von Hochschulen, die für Forschungsprojekte mehr darüber erfahren wollen.“

Seit Beginn der Kooperation ist die ProPotsdam ein guter Partner an der Seite von Konvoi, bemerkt Katja Hesse: „Wir haben einen sehr guten Kontakt zu unserer Kundenbetreuerin. Wenn wir Fragen oder Anregungen haben, erhalten wir stets eine schnelle Antwort. Das läuft ganz unkompliziert.“

Überzeugt von der Rolle

Mit der ProPotsdam hat der Potsdamer sich keinen Wohn- sondern einen Lebenstraum erfüllt. In der Konrad-Wolff-Allee eröffnete er 2017 sein erstes eigenes Tattoostudio. Auf der Rückseite der sogenannten Rolle ist sein „East Paints“ zu finden.

„Eigentlich wollte ich im Kirchsteigfeld mein Studio eröffnen“, berichtet uns der 37-Jährige, als wir uns in der Konrad-Wolff-Allee auf ein Gespräch treffen: „Aber dann bin ich durch Drewitz spaziert, habe den Laden gesehen und mich gleich bei der ProPotsdam gemeldet.“ Dann ging alles ganz schnell: „Ich habe einen Besichtigungstermin vereinbart, danach alle notwendigen Unterlagen eingereicht und dann war es bis zum Mietvertrag auch nicht mehr weit. Alles lief problemlos“, freut er sich.

Ein Mann steht hinter einem ledernden schwarzen Stuhl. An der Wand sind viele Zeichnungen zu sehen.
Nando Sanftleben eröffnete 2017 in der Konrad- Wolff-Allee sein Tattoostudio „East Paints“.

Innerhalb eines Monats war der Vertrag unterschrieben und Nando Sanftleben konnte sein Geschäft eröffnen. Hier geht es im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut. Auf den rund 60 Quadratmetern dreht sich im Tattoostudio von Nando Sanftleben alles um die farbige Körperkunst.

Früher hat er als gelernter Tischler eher Holz als Haut bearbeitet. Die Erfahrung mit seinem ersten Tattoo brachte Nando Sanftleben dazu, selbst Hand anzulegen. Im Selbstversuch wollte er damals das – seiner Meinung nach – misslungene Bild auf seiner Haut ausbessern und fand Gefallen am Tätowieren. Sein Bruder musste als Nächster zur Probe herhalten. Später verfeinerte er seine Kunstfertigkeiten in den Tattoostudios, in denen er tätig war.

Kämpfende Glücksbärchis

In Drewitz verziert er die Haut seiner Kund*innen aus der Stadt und der ganzen Region. „Mein Kalender ist voll“, sagt er. Von Mini-Tattoos über kämpfende Glücksbärchis bis zu großflächigen Motiven ist alles dabei. Seine älteste Kundin war um die 80 Jahre alt, erzählt der Studio-Inhaber amüsiert.

Mit dem Standort in der Rolle ist Nando Sanftleben sehr zufrieden – ebenso mit der Vermieterin. Zu Beginn der Corona-Pandemie habe man ihm sogar mit der Miete entgegenkommen wollen. Dass sich die ProPotsdam so kulant zeigt, ist für ihn als Gewerbetreibenden eine wichtige Erfahrung: „Das musste ich aber nicht in Anspruch nehmen, da ich mit den staatlichen Hilfen über die Runden gekommen bin“, erzählt er. Auch wenn er zwischendurch Anliegen hat, reagiert seine Kundenbetreuerin immer schnell: „Aber ich habe hier eigentlich selten was auszusetzen.“

TEXT CAROLIN BRÜSTEL UND ANJA RÜTENIK

Zu Besuch im Tattoo-Studio

Tätowieren in der Rolle in Drewitz