Aus der EINSVIER: Von der Kinderidee zum Spiel- und Sportplatz

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Vier Kinderhände basteln an einem bunten Plan für einen Spielplatz

Von der Kinderidee zum Spiel- und Sportplatz

Spiel- statt Exerzierplatz: Auf der Plantage hört man heute Kinderlachen statt Kommandos. 2018 begann der Sanierungsträger Potsdam mit der Umgestaltung der Fläche zu einem Ort, an dem Kinder toben, klettern, springen, buddeln und auch „chillen“ können. Die Ideen für den bereits fertiggestellten Spielplatz kamen direkt von den heutigen Nutzern, frei nach dem Motto: „Ich male mir die Welt, wie sie mir gefällt!“ 

Der Bedarf an einer Umgestaltung der Plantage war groß: „Die Fläche war in einem traurigen Zustand“, erinnert sich Projektleiterin Birgit Peseke-Lusti vom Sanierungsträger Potsdam, der zum Unternehmensverbund der ProPotsdam gehört. Nicht nur der Spielplatz war „in die Jahre gekommen“ und wenig einladend. Aus der „Schotterpiste“ sollte eine neue, schöne Anlage werden, die gleich mehrere Funktionen erfüllt: Freizeit, Spiel und Sport sowie Erholung. Da vor allem Kinder aus den umliegenden Schulen und Wohngebieten auf der Plantage ihre Freizeit verbringen, war dem Sanierungsträger schnell klar: Die Kinder müssen mit ins Boot geholt werden. Daher wurden das Kinder- und Jugendbüro des Stadtjugendrings e. V. sowie der Hort Kastanienhof in die Planungen miteinbezogen. 

Ein Spielplatz mit vielen Klettermöglichkeiten und zwei Kinder, die im Vordergrund sitzen
Ausgezeichnet: Die Neugestaltung der Plantage erhielt beim Deutschen SPIELRAUM-Preis 2019 einen Hauptpreis im 2. Rang.

Zunächst durften die Kinder bei einer Begehung den damaligen Zustand des Spielplatzes bewerten und „Wünsch dir was!“ spielen. Die gesammelten Ideen hielten die Nachwuchsplaner auf bunten Plänen und in fantasievollen Modellen fest. Auf der Hitliste der Kinderwünsche standen unter anderem ein Kugelklettergerüst, eine Rutsche, Baumhäuser und eine Seilbahn. 

Aus diesem Ideenfundus bedienten sich schließlich die beauftragten Landschaftsarchitekten für die Gestaltung der Plantage. „Dem Sanierungsträger war sehr an unserer und der Beteiligung der Kinder gelegen“, berichtet Manuela Neels vom Kinder- und Jugendbüro. Nicht alles konnte eins zu eins umgesetzt werden, meist aus Platzgründen. Gemeinsam wurden Kompromisse gefunden und die Wünsche der Kinder an den Ort angepasst. So entstanden unter anderem baumhausähnliche, aufgestapelte Würfel mit einer Rutsche, Trampoline sowie eine Nestschaukel, eine Kugelbahn und Hängematten. 
 

Plantagen-Olympiade

Bis zur Fertigstellung des Spielplatzes durften die Kinder die Baustelle besuchen, mit Holzkünstler Uli Kittelmann Klanginstrumente, ein Insektenhotel und Vogelhäuschen bauen und bei Baumpflanzungen helfen. Bei der Einweihung im April 2019 wurden die neuen Spielgeräte mittels einer „Plantagen-Olympiade“ das erste Mal von den Kindern getestet. Auch Oberbürgermeister Mike Schubert ließ es sich nicht nehmen und „prüfte“ Trampoline und Co. auf ihren Spaßfaktor. 

Inzwischen laufen die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt bereits. Bis zum Sommer entstehen Anlagen für den Schul- und Freizeitsport, unter anderem ein Kleinspielfeld, eine neue Weitsprunganlage, sowie Streetballkörbe und ein Ballfangzaun. Wenn der zweite Bauabschnitt fertig ist, findet die Anwohnerschaft hier eine attraktive innerstädtischen Freifläche für aktive Kinder und Sportler, aber auch für jene, die Ruhe und Erholung suchen, sagt Birgit Peseke-Lusti. Vor allem Mädchen und Jungen im Grundschulalter können sich nun auf der Plantage austoben, aber auch ganz junge und ältere Kids finden hier Spielmöglichkeiten. 

Die Neugestaltung wertet den Ort enorm auf!

Eine lächelnde Frau mit langen Haare, Brille, weißem T-Shirt und offener Jacke steht im Freien
Birgit Peseke-Lusti, Projektleiterin beim Sanierungsträger Potsdam

Mit der Umgestaltung ist es dem Sanierungsträger gelungen, die Anforderungen von Schulsport, Hortnutzung und öffentlichem Erholungsraum auf einer Fläche miteinander in Einklang zu bringen. „Die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten der Fläche ist bislang einzigartig in Potsdam.“, fasst die Projektleiterin zusammen. „Die Neugestaltung wertet den Ort enorm auf.“

TEXT ANJA RÜTENIK