Der EINSVIER-Check
„Besser mobil. Besser leben.“ heißt die Offensive der Landeshauptstadt für nachhaltige Mobilität in Potsdam. Sebastian Möller, Projektleiter für Umwelt und Energie bei der ProPotsdam, hat sich für die EINSVIER auf den Weg gemacht und Alternativen zum eigenen Auto getestet. Seine Mission: Wie kommt man von A nach B, wenn es schnell gehen oder mehr als die eigene Person befördert werden muss.
Kraftstoff aus der Steckdose
Die umweltfreundliche Alternative zum Verbrennungsmotor: das E-Auto. Ideal, wenn mal eine längere Tour durch Potsdam ansteht, mehrere Personen oder gar größere Gegenstände transportiert werden müssen. Wer sich ein E-Auto anschaffen möchte, sollte vorab klären, wo das Fahrzeug aufgeladen werden kann. Wer keine Ladesäule am eigenen Stellplatz hat, kann die 24 öffentlichen Ladesäulen in Potsdam nutzen. Die ProPotsdam hat für ihre Mieter drei zusätzliche in Betrieb.
Mehr zum Thema Elektromobilität in Potsdam erfahren Sie bei den Stadtwerken Potsdam.
Praktisch für Kurzstrecken
E-Roller sieht man an vielen Ecken in Potsdam, entweder in Bewegung oder scheinbar wahllos abgestellt am Gehwegrand. Aktuell gibt es zwei Anbieter, die Unternehmen TIER und Lime. Die Roller sind praktisch für kurze Wege abseits des ÖPNV-Netzes. Zusätzliches Gepäck kann man nur am Körper tragen. Bei etwa 10 Euro pro Stunde ist die Nutzungsgebühr keinesfalls gering. Den Spaß beim Fahren gibt es jedoch gratis dazu.
Anbieter von E-Rollern:
Belastbare Alternative
Ob mit Großeinkauf, bis zu vier Kleinkindern oder drei vollen Müllsäcken für die Kleiderspende: Das Lastenrad ist eine geeignete Alternative zum Auto, vor allem im Stadtverkehr. Wer die Anschaffung aufgrund der Kosten und nur sporadischen Nutzung scheut, kann ein solches Rad auch ausleihen. Neben dem kommerziellen Anbieter Potsdam per Pedales am Hauptbahnhof und in Babelsberg bietet die fLotte Potsdam einen kostenlosen Verleih an. Derzeit gibt es fünf Standorte, unter anderem im Stadtteilladen im Bornstedter Feld sowie in der Innenstadt im Bio-Supermarkt Alnatura.
Verleiher von Lastenräder:
Radfahren 2.0
Bus verpasst oder keine Lust zu laufen? Nextbike bietet Fahrräder für den Fall der Fälle. In Potsdam gibt es derzeit mehr als 30 Ausleihstationen, immer in der Nähe von Bus- und Tramhaltestellen. Das Ausleihen per App ist unkompliziert und kostengünstig. Abo-Kunden der Potsdamer Verkehrsbetriebe können Nextbike-Räder täglich bis zu zwei Stunden kostenfrei nutzen. Mittlerweile ist das Angebot so gefragt, dass an beliebten Stationen zeitweise keine Fahrräder verfügbar sind.
Infos zu den Ausleih-Tarifen und Stationen finden Sie bei Nextbike.
Geteilte Freude
Carsharing ist ideal für alle, die kein Auto besitzen und sich die Kosten für Anschaffung, Stellplatz und Versicherung sparen möchten. Dank privater Initiativen wie StadtTeilAuto in Potsdam-West und kommerzieller Anbieter wie Flinkster von der Deutschen Bahn sowie Green Wheels können Fahrzeuge mit anderen Nutzern geteilt werden. Aktuell ist das Angebot in Potsdam noch sehr lückenhaft. Wünschenswert wären mehr verfügbare Fahrzeuge, verteilt im ganzen Stadtgebiet.
Carsharing-Anbieter:
Bei Wind und Wetter
Egal ob es regnet oder schneit, die Straßenbahnen und Busse des öffentlichen Personennahverkehrs, kurz ÖPNV, sind (fast) immer unterwegs. Die Tarife in Potsdam sind vergleichsweise moderat. Zu Hauptverkehrszeiten ist vor allem die Nutzung der Tram sinnvoll, da der Berufsverkehr umfahren wird. Während die Anbindung in Richtung Innenstadt sehr gut ist, kann es von Stadtteil zu Stadtteil etwas länger dauern.
Aktuelle Meldungen zum Bus- und Tram-Verkehr sowie die schnellsten Verbindungen gibt es beim ViP Verkehrsbetrieb Potsdam.
Man kommt auch ohne eigenes Auto in Potsdam komfortabel und günstig ans Ziel. Eine sinnvolle und nachhaltige Alternative im Alltag ist ein Mix aus mehreren Transportmitteln. Allerdings bedarf es eines stadtweiten Ausbaus der Mobilitäts- und vor allem Sharingangebote für die Alltagstauglichkeit.