September – Plantage an der Dortustraße

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Aufeinanderliegende Exemplare des Kalenders, auf unterschiedlichen Seiten aufgeklappt, liegen übereinander. Im Fokus liegt das September-Motiv.

September – Plantage an der Dortustraße

Kinder an die Macht! – so forderte es schon Herbert Grönemeyer in seinem gleichnamigen Song. Und tatsächlich führt es zu erstaunlichen Ergebnissen, wenn man Kindern den Raum gibt, Ideen zu entwickeln und sie an der Umsetzung zu beteiligen. Der ehemalige Exerzierplatz auf der Plantage verwandelte sich zu einem abwechslungsreichen Spielort und Treffpunkt für Groß und Klein.

Schwarz-Weiß-Foto zeigt mit Blick durch viel Grün einen belebten Spielplatz, in deren Hintergrund die Kuppel eines Gebäudes empor ragt.

Das Kinder- und Jugendbüro des Stadtjugendrings e. V. sowie der Hort Kastanienhof wurden von Anfang an mit in die Umgestaltung einbezogen. Aus der Bewertung des damaligen Spielplatzes entstanden bunte Pläne und fantasievolle Modelle, wie dieser Ort vor allem für Kinder besser werden könnte – mit Kugelklettergerüst, Baumhäusern und Seilbahn. Die Landschaftsarchitektinnen und -architekten konnten aus einem großen Ideenfundus schöpfen und nach umsetzbaren Varianten suchen – wie etwa nach begehbaren und gestapelten Würfeln, Kugelbahnen und Hängematten. 2018 begann der Sanierungsträger Potsdam mit der Umgestaltung der Fläche. Die Kinder durften bis zur Fertigstellung mitwirken: Zusammen mit dem Holzkünstler Ulli Kittelmann entwickelten und bauten sie Klanginstrumente, ein Insektenhotel und Vogelhäuschen. Im April 2019 wurde der Platz sportlich aktiv mit der Plantagen-Olympiade eröffnet. Innerhalb der Rundlaufbahn befindet sich die „kleine Plantage“ mit einem Raster aus Baumneupflanzungen. Es ist eine Erinnerung an die namensgebende historische Maulbeerplantage an diesem Ort – und ein buntes Farbenspiel durch Blatt- und Blütenfarben im jahreszeitlichen Wechsel. Noch mehr Fläche, besonders für Kinder und Familien, entstand 2021 durch Anlagen für den Schul- und Freizeitsport mit Kleinspielfeld, Weitsprunganlage und Streetball-Körben. Hier ist etwas gelungen, was in der Potsdamer Mitte bislang fehlte: ein zentraler Ort für Sport und Spiel sowie für ein ungezwungenes Zusammenkommen von Jung und Alt.

Anna Albert – Immer was los


Tusche auf Papier, 60 x 42 cm, 2021

Anna Albert, 1992 im fränkischen Hammelburg geboren, lebt und arbeitet seit 2012 in Potsdam. Sie ist ausgebildete Produktdesignerin und
studierte Kommunikationsdesign. Ihr Atelier hat sie im Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum. Schon der erste Besuch in Potsdam vermittelte ihr ein Gefühl von Zuhause-Ankommen. Sie schätzt die dörflichen Strukturen, das Jeder-kennt-jeden und den kreativen Austausch. Ihre Potsdamer Lieblingsorte sind so vielseitig und
gegensätzlich wie ihre lebendigen Illustrationen: Sie mag den Trubel im Wechsel mit der Ruhe am Heiligen See, das Gesellige im Buena Vida Coffee Club am Bassinplatz und das Urbane verschiedener Kreuzungssituationen in der Innenstadt und in Babelsberg – ihre Zeichnungen fertigt sie sowohl analog als auch digital. Zudem macht sie kalligrafische Arbeiten mit Tusche. Aber die freischaffende Künstlerin wirkt nicht nur von ihrem Schreibtisch aus. 2019 gestaltete sie die Fassade des Marktcenters: ein großflächiges, farbintensives Auftrags-Graffito. Es überraschte sie die Offenheit vieler Potsdamerinnen und Potsdamer für Kunst im öffentlichen Raum – die Wandgestaltung bot Anlass zum Gespräch, denn sie macht Kunst sichtbar und fördert den Austausch. Prägend für ihr Kunstverständnis und ihr Bedürfnis nach Wertschätzung künstlerisch agierender Menschen war vor allem ihr Vater – selbst Maler und Musiker. Durch ihn lernte sie, dass es ein Privileg ist, allein von künstlerischer Arbeit leben zu können.

www.anna-albert.com

Schwarz-Weiß-Zeichnung eines Spielplatzes, der von Grün umrahmt ist. Im Hintergrund sieht man eine Kuppel über einem Gebäude