Ein Pilot in der Behlertstraße
16.03.2016Gut sieht es schon aus im Behlertkarree: Mit der im November begonnenen Sanierung von 30 Wohnungen in fünf Aufgängen der Behlertstraße liegt die ProPotsdam voll im Zeitplan. Die Mieter, die in Übergangswohnungen darauf warten, wieder zurückziehen zu können, werden sich noch vor dem nächsten Winter in ihren Zwei- oder Dreiraumwohnungen wieder wohnlich einrichten können.
Dabei wird mit den Möbeln auch ein völlig neues Wohngefühl einziehen: Denn selbst wenn sich am Grundriss der Wohnung nur in den wenigsten Fällen etwas geändert hat, ist nach dem Abschluss der Sanierung der 80-jährigen Wohnanlage nichts mehr so, wie es war.
Die spürbarste Verbesserung wird es im Bereich Heizung geben: Von Gasaußenwandheizern über Ölheizungen bis zu Kohleöfen war alles vertreten; Warmwasser wurde über Badeöfen oder Elektroboiler erzeugt. Künftig gibt es Fernwärme – und dass sie im Raum bleibt und nicht über Fassade, Fenster oder Fußboden entweicht, dafür sorgen eine ordentliche Dämmung und gute Fenster, die überdies den Lärm der vielbefahrenen Straße draußen lassen.
Neue Türen, helle Dielenfußböden und freundlich wiederhergerichtete Treppenhäuser ergänzen den künftigen Wohnkomfort. Schmuckstück jeder Wohnung aber wird das Bad sein, das mit Dusche oder Wanne, neuer Sanitärkeramik und geschmackvollen Fliesen aufwartet.
Hans-Ludwig Maaß, der fürn die ProPotsdam das Sanierungsprojekt betreut, weiß aus Gesprächen mit den Mietern, dass sie die Rückkehr in ihr neues Zuhause kaum noch erwarten können. Dabei war der abzusehende Erfolg dem Sanierungsvorhaben keineswegs vorherbestimmt: Wie drei weitere Siedlungen im Stadtgebiet gehörte auch das Karree an Behlert- und Gutenbergstraße zu den Objekten, deren Eigentumsverhältnisse lange Zeit ungeklärt waren. Erst im Mai 2013 gingen die Häuser endgültig ins Eigentum der ProPotsdam über. Durch den schlechten baulichen Zustand der 1935 errichteten Häuser, bedingt durch jahrzehntelangen Investitionsstillstand, war eine Sanierung dringend erforderlich.
Um die Wohnungen wieder attraktiv zu machen, bedurfte es umfangreicher Sanierungsmaßnahmen – doch die Bewohner hatten Bedenken. Sie fürchteten, die Mieten nach einer Sanierung nicht mehr bezahlen zu können, denn eine Förderung der Maßnahmen war nicht zu erwarten.
Nach vielen konstruktiven Gesprächen einigten sich die Mietervertretung und die ProPotsdam auf eine aufwandsreduzierte Sanierung in einem Pilotprojekt. So wurde etwa auf den Anbau von Balkonen verzichtet und die Außenanlagengestaltung durch Mietermitwirkung ebenso festgeschrieben wie eine sozialverträgliche Miethöhe für Bestands- und Neumieter. Im Herbst sollen die 30 Wohnungen des Pilotprojekts fertig sein.